Das Jahr 2023 neigt sich langsam dem Ende. 

Gerne blickt man gerade in dieser Zeit zurück an den Jahresanfang und erinnert sich ...

… in diesem Fall an den kleinen Ecki…

den ersten Igelpflegling 2023.

Gefunden im Klostergarten des Klosters Hoheneck, tagaktiv, mit gerade einmal 400 gramm, am 2.1.2023- kurz nach Neujahr, in der Kälte, auf der Suche nach Nahrung, zu klein und zu hungrig um Winterschlaf zu halten.

Am Abend desselben Tages kam klein Ecki auf die Pflegestation.

Die erste Kotuntersuchung ergab was schon befürchtet wurde- einen ordentlichen Befall an Endoparasiten.

Ecki wurde gepäppelt und -nach Absprache mit dem zuständigen Tierarzt- mit allem Nötigen versorgt. Er genoss sichtlich das tägliche all-you-can-eat Buffet sowie die Wärme und Rund-um-Versorgung.

Die Entwurmung schlug an und Ecki nahm gut zu-

aus klein Ecki wurde nach rund 4 Wochen ein gesunder, runder Igelmann, der am 4.2.2023 mit 900 gramm in den geschützten Winterschlaf gehen konnte. (Das Gewicht war optimal für Ecki, da er staturmäßig ein langer und ungewöhnlich großer Igel war).

- eine Auswilderung wäre zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Temperaturen und dem Umstand das Ecki ein unerfahrener Jungigel vom Vorjahr war, nicht möglich gewesen.

Ecki fiel zeitnah in den Winterschlaf und erwachte Anfang Mai 2023 wieder.

Eckis Winterschlaf war tief- das konnte man daran sehen, dass er in den 3 Monaten Schlafenszeit kaum an Gewicht abgenommen hatte.

Auch ein relativ kurzer Winterschlaf ist besser als gar kein Winterschlaf.

Für Igel ist der Winterschlaf lebenswichtig!!!

Nach 14 Tagen- er wurde durchgecheckt, gefüttert und es erfolgte einige Abschluss-Kotuntersuchungen, die alle negativ ausfielen, konnte Ecki am 14.5.2023 gesund und putzmunter wieder zurück nach Hoheneck.

Dort wurde er im wunderschönen, naturnahen Klostergarten wieder ausgewildert.

Ecki - der erste Igelpflegling des Jahres 2023 ☘️🐾🎉

Igel Giorgio kam am 20.7.23 in eine unserer Igelstationen, nachdem Anwohner mehrere Tage lang, zu meist abends, laute Schreie unter dem Fenster vernahmen, diese aber anfänglich nicht zuordnen konnten.

Nachdem die Schreie aber immer wieder zu hören waren, schauten zwei der Anwohner genauer nach und fanden einen ausgemergelten Igel im zwei Meter tiefen Kellerschacht. Igel Giorgio war zum Glück unverletzt, aber stark dehydriert und traumatisiert.
Seine Krallen waren fast bis auf das Fleisch heruntergewetzt, nachdem er verzweifelt versuchte, aus dem Schacht zu klettern und im steinigen Boden nach Nahrung zu graben.

In der Igelstation wurde er medizinisch versorgt und aufgepäppelt.
Am 21.8.23 konnte er gesund, mit stattlichen 1111gr wieder ausgewildert werden.

Im Namen von Giorgio und allen anderen Igeln -
BITTE SICHERN SIE KELLER- UND LICHTSCHÄCHTE ODER INTEGRIEREN SIE AUSSTIEGSHILFEN FÜR UNSERE STACHELIGEN FREUNDE!!

Danke 🙏🏻 ♥️ 🦔

Auch in diesem Jahr haben wir wieder einen großen Spendenaufruf gestartet und sehr viele Handtuch-, Fleecedecken- und Bettwäsche-Spenden erhalten.
An dieser Stelle ein ️♥️-liches Dankeschön an die Spender und Spenderinnen!

Aus dem Material konnten wir, wohlgemerkt neben der Igelpflege und dem Alltags- und Berufsleben weit über hundert Kuschelsäcke für unsere Igelpfleglinge nähen.

Einzelne Pflegestellen und Igelstationen wurden damit für die derzeit laufende Herbst-/ Wintersaison mit Schlafsack-Nachschub ausgestattet.

Denn gerade nach dem Sommer gibt es sehr viele hilfsbedürftige Igel, vor allem Jungtiere, die es beispielsweise aufgrund von Nahrungsmangel nicht geschafft haben, auf ihr Winterschlafgewicht zu kommen.

Diese kranken, verwaisten oder abgemagerten Intensivpfleglinge können so, warm und sicher während ihrer Pflegezeit auf Station untergebracht werden. Die Säcke werden täglich gewechselt und sind bei 95 °C waschbar.

In den Kuschelsäcken finden die Igelchen die nötige Ruhe, Sicherheit und Wärme, die sie für ihre Genesung brauchen.

!! Wenn sie einen hilfsbedürftigen Igel finden, bringen sie ihn bitte ausbruchs-, fliegensicher und warm unter. Eine Pappkiste mit etwas Laub od Zeitung reicht NICHT aus!! Verwenden sie bitte auch keine Einstreu.

Vor allem ganz kleine Igel, die ihre Körperwärme noch nicht halten können oder alte und schwache Tiere sind meist stark ausgekühlt.

Verwenden sie ausgediente Handtücher und „formen“ sie daraus einen Schlafsack nach oder „bauen“ sie ihm daraus ein warmes Kuschelnest, gegebenenfalls zusätzlich mit einer handwarmen Wärmeflasche.

DANN KONTAKTIEREN SIE BITTE UMGEHEND EINE ERFAHRENE PFLEGESTELLE ODER IGELSTATION.

Nächstes Jahr werden wir dank ihrer Hilfe und zahlreicher Sachspenden sicher wieder eine grosse Nähaktion starten können!!

🦔♥️🙏🏻 

IGELPFLEGE IST EIN EHRENAMT - daher sind wir ganzjährig auf Ihre Spenden angewiesen.

(Text und Fotos: S. T. 2023 für den Igelverein)

11. Igelsonntag am 22. Oktober in Karlsruhe

Auf dem Programm stand u.a. ein informativer und interessanter Vortrag: „Der Garten als Igelparadies“, in Zusammenarbeit mit den Igelfreunden Stuttgart und Umgebung e.V.

Die Referenten waren Dr. med. vet. Thomas Bücher und Laura Zahn-Daege. Der Igelverein hat hierzu mit Bildern und Texten beigetragen.

Vor allem für die Kinder war es ein besonderer Höhepunkt, einmal einen echten Igel von Nahem sehen und erleben zu dürfen. Dieser wurde den Kindern von der Igelstation Karlsbad vorgestellt.

Zudem war der Igelverein Stuttgart mit einem gut besuchten Infostand vertreten, an dem sich die Besucher über Biologie und Pflege des Igels informieren konnten.

Wieder einmal haben wir festgestellt, dass sich der sympathische Stachelritter mit den schwarzen Knopfaugen großer Beliebtheit erfreut!

Nicht nur Kinder – auch Erwachsene sind immer wieder aufs Neue fasziniert!

Fazit der Igelfreunde Stuttgart am Ende des Tages:

„Heute haben wir etwas bewegt!“

Erstmals nach der 3-jährigen Corona Pause, fanden am Samstag, dem 07. Oktober 2023 in Esslingen wieder die Regenwaldtage statt, die jedes Jahr von der IG Regenwaldzentrale veranstaltet werden.

An dem Tag waren Lisa Heilemann und Anette Lampart von der Igelhilfe Esslingen vor Ort. Beide vertraten gleichzeitig auch den Verein der Igelfreunde Stuttgart und Umgebung e.V.

Die Igelfreunde berichten:

„Für Oktober war das Wetter eigentlich ganz gut an diesem Tag. Nur der Standort beim Kanu-Verein Esslingen war ein wenig unglücklich. Parkmöglichkeiten gibt es so gut wie keine, so dass eigentlich nur die Esslinger Spaziergänger an diesem Aktionstag "9. Regenwaldtage" vorbeikamen und sich ein wenig umschauten und sich vielleicht noch etwas zum Essen und Trinken geholt haben. Das nächste Mal soll es in jedem Fall einen anderen Standort geben.“

Am Esslinger Tierheimfest, welches am 03.09.2023 stattfand, war mit unserer 2. Vorsitzenden auch der Verein der Igelfreunde Stuttgart und Umgebung e.V. an einem Igelinfostand vertreten.

"Wir hatten Glück mit dem Wetter. Es war angenehm warm und die Sonne schien den ganzen Tag.

Wie immer kamen viele Menschen an den Igel-Infostand, um sich Tipps und Ratschläge für einen igelfreundlichen Garten zu holen oder stellten spezielle Fragen zum Thema Igel.

Besonders freut uns, dass wir für die derzeit aktuelle Unterschriftsaktion "Nachtfahrverbot für Mähroboter" einige Unterschriftslisten von Pro Igel voll bekommen haben. Diese werden an Pro Igel geschickt."

Anfang August 2023 erreichte uns ein Hilferuf ratloser und entnervter Anwohner aus einer kleinen Gemeinde nahe Pforzheim: Viele Wochen lang hatten sie vergeblich versucht, die örtlichen Behörden auf ein Problem aufmerksam zu machen, verbunden mit der Hoffnung, dass von offizieller Seite Abhilfe geschaffen würde – leider ohne Erfolg.
Im Rahmen der Erschließung eines Neubaugebietes errichtete die Gemeinde 2 Wasserablaufrinnen aus Beton, jeweils mindestens 50 cm tief, mit einer Länge von 25 und 45 Metern.

Wie sich herausgestellt hat, wurden die beiden Rinnen schnell zu einer Gefahr für Igel. Einmal hineingeraten, gab es für die Igel keine Möglichkeit aus eigener Kraft wieder herauszukommen. Mehrmals hat Familie W. in Not geratene Igel aus der Rinne gerettet.

Schließlich haben sich die Anwohner hilfe- und ratsuchend an uns, den Verein der Igelfreunde Stuttgart und Umgebung e. V., gewandt.

Wir haben dann das zuständige Naturschutzamt für den Enzkreis informiert, wo unser Hinweis auf die potentielle Gefahrenquelle auf offene Ohren stieß.
Umgehend wurde von der dem Landratsamt zugeordneten Naturschutzbehörde, das örtliche Baurechtsamt der zuständigen Gemeinde darüber informiert, dass nach § 39 Abs. 1 BNatSchG die beiden Rinnen entweder gesichert werden müssen, damit Igel und andere Wildtiere gar nicht erst hineinfallen können, oder aber zumindest die Möglichkeit haben müssen, selbstständig wieder herauszukommen.
Unverzüglich wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, welches nun für die praktische und technische Umsetzung der baulichen Maßnahmen verantwortlich ist.

Inzwischen wurden die beiden Rinnen mit behelfsmäßigen Ausstiegshilfen versehen. Eine wurde von der örtlichen Gemeinde angebracht und eine weitere von den engagierten Anwohnern selbst (siehe Foto).

Nun sind wir gespannt, wie die Sache ausgeht und hoffen, dass zeitnah eine praktikable Dauerlösung gefunden wird!

Fortsetzung folgt …

Die Mühe hat sich gelohnt!

Dauerhafte Ausstiegshilfen wurden innerhalb kurzer Zeit geplant und umgesetzt. Und zwar, wie man auf den Fotos unten sehen kann, richtig gut! Bei beiden Rinnen wurden jeweils an den Enden entsprechende Ausstiegshilfen integriert. Die großen Steinblöcke wurden entfernt und stattdessen ein abgeschrägter Ausgang geschaffen. Auch in den Ablauftrögen wurde jeweils eine schöne Ausstiegsrampe eingefügt.

Wir bedanken uns bei allen, die daran mitgewirkt haben, dass die Gefahrenquelle so schnell und durchdacht beseitigt werden konnte! Ein großes Lob auch für die gelungene Planung und Ausführung!   

Ganz besonderer Dank gebührt natürlich Familie W., die uns auf die Missstände aufmerksam gemacht hat, und uns stets mit aktuellen Infos und Fotos versorgt hat!