Verwaiste Igelsäuglinge
Igelsäuglinge warm halten und bitte nicht füttern!
Sofort eine Igelstation anrufen und die Kleinen dorthin bringen. Nur hier ist richtige Pflege und die richtige Ernährung gewährleistet.
Igelsäuglinge brauchen besondere Pflege und vertragen nur Spezialnahrung!
Achtung Igelsäuglinge!
In den Sommer-Monaten bitte Vorsicht, bevor Sie einen erwachsenen, hilfsbedürftigen oder verletzten Igel in Ihre Obhut nehmen: Es könnte ein Muttertier sein! Daher bitte unbedingt nach einem evtl. Nest mit Säuglingen suchen. Diese sind ohne ihre Mutter dem sicheren Tod preisgegeben!
Aufzucht von Igelsäuglingen
Verwaiste Igelsäuglinge, das sind Igelbabies, die sich tagsüber außerhalb des Nestes aufhalten, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich eventuell kühl anfühlen. Verlassene Babys die noch keine 100g wiegen, gehören in fachkundige Hände. Der Laie ist mit dieser Behandlung überfordert. Da die Kleinen ständig warm gehalten werden müssen und im Abstand von 2-4 Stunden (auch nachts) laktosearme Ersatzmilch in angewärmtem Zustand verabreicht bekommen müssen.
Wichtig
Keines Falls darf versucht werden, Igelbabies mit Ersatzmilchpräparaten für Menschensäuglinge bzw. mit Kuhmilch aufzuziehen. Bitte kontaktieren Sie eine Igelstation und lassen sich beraten. Informationsmaterial schicken wir Ihnen gerne zu!
Die Ernährung verwaister Igelsäuglinge
Der Kernpunkt bei der Aufzucht verwaister Igelsäuglinge ist die Ernährung. Igelmuttermilch ist sehr fett (25 %) und eiweißreich (16 %) und enthält Laktose nur in Spuren.
Ersatzmilch
Zur Aufzucht hat sich bisher die fast lactosefreie Esbilac®-Milch, die man mit der lactosefreien Minus-L Sahne anreichern kann, bewährt. Esbilac® wird im Verhältnis 1:2 mit ungesüßtem Fenchel Tee angerührt, dazu kommt 1 Teil Minus-L-Sahne und 1 Tropfen B-Komplex.
Noch bekömmlicher ist die Ersatzmilch für unsere Igelsäuglinge, wenn Sie ihr einige Krümel aus der Kapsel Lactrase® (6000) mit dem Enzym Lactase, hinzufügen. Dann gibt es keine Blähbäuche mehr und die Igel gedeihen prächtig!
Geeignet für die Aufzucht verwaister Igelbabys sind nur Esbilac® der Firma Albrecht (Tierarzt), außerdem die Babydog bzw. Babycat Milk und die Puppy Milk von Royal Canin.
Mit allen anderen Präparaten riskiert man massive Verdauungsprobleme. Sie enthalten so viel Lactose, daß die Igelchen schon nach der ersten Mahlzeit schlimmen Durchfall bekommen und daran sterben.
Die neue Claus Igelmilch - laktosefrei, gebrauchsfertig und gut verträglich
Bei der Entwicklung einer neuen Igelmilch, ist der Firma Claus GmbH ein bemerkenswerter Durchbruch gelungen. Die Claus Igel-Milch wurde in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Igelstationen entwickelt. Maßgeblich daran beteiligt war auch der Verein der Igelfreunde Stuttgart und Umgebung e. V. mit dem Igelkrankenhaus Stocksberg.
Im Artikel "Projekt Igelmilch - Wer geduldig ist, wird belohnt!" kann die Entstehungsgeschichte der neuen Claus Igel-Milch nachgelesen werden.
Das besondere an der Claus Igel-Milch ist die enge Orientierung an der Zusammensetzung der natürlichen Igelmuttermilch. Der Kernpunkt bei der Aufzucht verwaister Igelsäuglinge ist die Ernährung. Igelmuttermilch ist sehr fett (25 %) und eiweißreich (16 %) und enthält Laktose nur in Spuren.
Die neue Claus Igelmilch ist laktosefrei, sehr gut verträglich und einfach zu handhaben:
- - Die Igelbabies haben einen schönen, geformten Kot und bekommen weder Blähbäuche noch Durchfall.
- - Die Claus Igel-Milch ist gebrauchsfertig. Außer hochwertigem Pflanzenöl und Wasser, müssen keine Zusätze hinzugefügt werden.
Neben den Igelbabys wird diese Ersatzmilch auch von den säugenden Igelmüttern gut vertragen und gern angenommen. Positiver Nebeneffekt: Die Milchproduktion der Mütter steigt. Dies kommt wiederum den Igelbabys zugute, die noch gesäugt werden.
Film: Füttern
Film: Toiletting
Freigehege
Wenn die Igelbabys ungefähr 200g wiegen, dürfen sie ins Freigehege, damit sie ihre Muskeln trainieren und auch lernen, selbständig lebende Nahrung zu suchen. Trotzdem werden sie außerdem noch kräftig zugefüttert bis sie ihr Winterschlafgewicht erreicht haben.
Besonders wichtig ist eine ausreichend lange Aufenthaltszeit im Freigehege vor allem für die Säuglinge, die noch nie oder nur sehr kurze Zeit "in Freiheit" selbstständig auf Futtersuche gewesen waren. Für sie stellt das Gehege eine Art "Trainingscamp" dar, das ihnen die Wiedereingliederung in die Natur erst ermöglicht.